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Cloud Projekt- und Service-Management

Maren Witkowski ist im Cloud-Consulting-Team bei audius und dort in verschiedenen Cloud-Projekten für das jeweilige Projekt- und Service-Management tätig. Als AWS Certified Solution Architect versteht sie die technischen Zusammenhänge und ist auf das AWS Security Gebiet spezialisiert.

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Die Cloud hat sich als Synonym für Flexibilität, Skalierbarkeit und Innovation in der IT-Landschaft etabliert. Viele Unternehmen verbinden mit dem Umstieg auf Cloud Services die Hoffnung auf deutliche Kosteneinsparungen und eine unkomplizierte Abrechnung nach tatsächlicher Nutzung. Doch die Annahme, dass Cloud-Dienste immer automatisch günstiger sind als klassische IT-Infrastrukturen, ist ein weitverbreiteter Irrglaube.

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Die Cloud ist immer günstiger - nicht unbedingt.
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Cloud = immer billiger? Diese Gleichung geht nicht zwangsläufig auf. Zwar bietet die Cloud ein hohes Maß an Flexibilität und die Möglichkeit, IT-Ressourcen bedarfsgerecht zu skalieren, doch die tatsächlichen Kosten hängen von einer Vielzahl an Faktoren ab. Wer die Komplexität der Cloud-Pricing-Modelle unterschätzt, läuft Gefahr, die Kontrolle über die IT-Ausgaben zu verlieren. Insbesondere, wenn die Abrechnung nach Nutzung erfolgt und Kosten wie etwa für Datenübertragungen aus der Cloud heraus (Egress) nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Es ist wichtig, ein klares Verständnis für die wichtigsten Kostenarten in der Public Cloud zu haben. Wir zeigen auf, wie Unternehmen Cloud Services nach Nutzung bezahlen, wie sie IT-Kosten im Rahmen einer Cloud-Migration planen und wie sie Kostenfallen vermeiden. Damit erhalten Sie das Rüstzeug, um Cloud-Projekte wirtschaftlich sinnvoll zu gestalten und böse Überraschungen zu vermeiden.

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Grundprinzipien der Cloud-Pricing-Modelle
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Public-Clouds wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud Platform (GCP) setzen auf verschiedene Preismodelle, die sich in ihrer Flexibilität und Komplexität unterscheiden. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Prinzipien.

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Pay-as-you-go: Tatsächliche Nutzung

Das am weitesten verbreitete Modell ist Pay-as-you-go. Hier zahlen Unternehmen nur für die Ressourcen, die sie tatsächlich nutzen. Es gibt keine langfristigen Bindungen oder Vorauszahlungen. Dieses Modell ist besonders attraktiv für Projekte mit schwankendem Ressourcenbedarf oder kurzfristigen Anforderungen.

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Reservierungen: Planen und sparen

Für eine vorhersehbare, längerfristige Nutzung bieten Cloud-Anbieter Reservierungen von Instanzen an (z.B. Reserved Instances oder Saving Plans bei AWS) an. Hierbei werden Ressourcen für einen bestimmten Zeitraum (meist 1 oder 3 Jahre) reserviert. Im Gegenzug erhalten Unternehmen einen deutlichen Rabatt gegenüber dem Pay-as-you-go-Preis. Diese Option eignet sich besonders für produktive Workloads mit konstantem Ressourcenbedarf.

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Free Tier: Kostenloser Einstieg

Viele Cloud-Anbieter bieten Free Tiers an. Das sind kostenlose Nutzungskontingente für bestimmte Ressourcen – ideal für den Einstieg, Tests und Prototypen. Allerdings sind diese Angebote in der Regel zeitlich oder mengenmäßig begrenzt. Wer die Grenzen überschreitet, zahlt ab dem ersten zusätzlichen Gigabyte oder der nächsten Anfrage.

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Abrechnungseinheiten

Die Abrechnung erfolgt in der Cloud sehr granular. Typische Einheiten sind:

  • Pro Stunde (z. B. virtuelle Maschinen)
  • Pro Sekunde (z. B. bei AWS Lambda)
  • Pro Anfrage (z. B. API-Aufrufe)
  • Pro GB (z. B. Speicherplatz oder Datenübertragung)

Ein genaues Verständnis dieser Einheiten ist essenziell, um die tatsächlichen Kosten realistisch einschätzen zu können.

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Hauptkostentreiber in der Public Cloud
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Die Kostenstruktur der Public Cloud ist vielfältig. Im Folgenden betrachten wir die wichtigsten Kostentreiber im Detail.

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Compute (z. B. VMs, Serverless, Container)

Compute-Ressourcen bilden das Rückgrat jeder Cloud-Infrastruktur. Dazu zählen virtuelle Maschinen (VMs), Container und serverlose Dienste.

Beispiele:

  • Amazon EC2 (Elastic Compute Cloud)
  • Google Compute Engine
  • Azure Virtual Machines

Kostenfaktoren:

  • Instanztyp: Die Auswahl von vCPU, RAM und ggf. GPU beeinflusst den Preis maßgeblich. Höhere Leistungsfähigkeit bedeutet höhere Kosten.
  • Betriebsdauer: Die Abrechnung erfolgt nach der tatsächlichen Laufzeit. Nicht genutzte, aber laufende Instanzen verursachen unnötige Kosten.
  • Region: Der Standort des Rechenzentrums spielt eine Rolle. Preise variieren je nach Region, da Betriebskosten unterschiedlich ausfallen.
  • Serverless (z. B. AWS Lambda, Azure Functions): Abrechnung pro Ausführung und Laufzeit.

Praxisbeispiel: Ein Unternehmen betreibt einen Webshop in mehreren Regionen. Die Wahl einer günstigeren Region kann die Compute-Kosten um bis zu 30 % senken, sofern die Latenz- & Compliance-Anforderungen dies zulassen.

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Storage

Speicherlösungen sind ein weiterer zentraler Kostenfaktor in der Public Cloud.

  • Beispiele: Amazon S3, Azure Blob Storage, Google Cloud Storage

 

Kostenfaktoren:

  • Speichermenge: Die Abrechnung erfolgt pro GB und Monat. Je mehr Daten gespeichert werden, desto höher die Kosten.
  • Zugriffsfrequenz: Anbieter unterscheiden zwischen verschiedenen Speicherklassen (Standard, Infrequent Access, Archive). Selten genutzte Daten können günstiger abgelegt werden.
  • Anfragen: Jede Lese- oder Schreiboperation wird separat abgerechnet. Bei sehr vielen Zugriffen können diese Kosten signifikant werden. Insbesondere bei Archive-Speicherklassen sind die abzusehenden Abrufe zu berücksichtigen.

Praxisbeispiel: Ein Unternehmen speichert große Mengen an Archivdaten in der Cloud in dem teureren Standard-Speicher. Durch die Nutzung von Archivspeicherklassen können die monatlichen Kosten um bis zu 80 % reduziert werden.

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Netzwerk

Netzwerkkosten sind oft schwer vorhersehbar und werden häufig unterschätzt.

  • Eingehender Traffic: Daten, die in die Cloud hochgeladen werden, sind in der Übertragung seitens der Cloud-Provider meist kostenlos. Es gibt jedoch Ausnahmen, insbesondere bei bestimmten Anbietern oder Regionen. Ein Beispiel ist Microsoft Azure – ExpressRoute. Wenn ExpressRoute verwendet wird, besteht eine private Verbindung zur Azure-Cloud, wodurch die Datenübertragung nicht kostenlos ist. Ähnliche Angebote bieten auch die anderen Anbieter.
  • Ausgehender Traffic (Egress): Daten, die aus der Cloud heraus oder in andere Cloud-Regionen übertragen werden, sind kostenpflichtig. Je mehr Daten übertragen werden, desto höher fallen die Kosten aus. Besonders bei Anwendungen mit hohem externem Datenverkehr (z. B. Streaming, APIs, große Backups) kann der Egress-Anteil einen erheblichen Teil der Gesamtkosten ausmachen.

Praxisbeispiel: Ein Medienunternehmen betreibt eine Streaming-Plattform in der Cloud. Die monatlichen Egress-Kosten übersteigen schnell die Compute- und Storage-Kosten, da große Videodateien regelmäßig an Endnutzer ausgeliefert werden. Durch eine geeignete Cloud-Architektur – etwa durch den Einsatz von Content Delivery Networks (CDNs), effizientem Caching und der Wahl kostengünstiger Regionen – lassen sich diese Ausgaben deutlich reduzieren.

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Managed Services & Add-ons

Cloud-Anbieter stellen eine Vielzahl von Managed Services und Zusatzdiensten bereit, die den Betrieb erleichtern, aber zusätzliche Kosten verursachen. Beispielsweise kann das Monitoring großer Umgebungen schnell teuer werden, wenn viele Metriken und Logs erfasst werden.

Beispiele:

  • Datenbanken: Amazon RDS, Azure Cosmos DB, Google BigQuery
  • Monitoring: Amazon CloudWatch, Azure Monitor, Google Cloud Monitoring
  • Security Tools: Firewalls, Identity Services

Praxisbeispiel: Ein Unternehmen nutzt Managed Datenbanken für mehrere Anwendungen. Durch die Konsolidierung auf weniger, aber leistungsfähigere Instanzen lassen sich die Gesamtkosten deutlich senken.

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Tools zur Kostenabschätzung
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Um die Kosten von Cloud-Projekten realistisch zu planen, stehen verschiedene Kalkulationstools der großen Anbieter zur Verfügung: AWS Pricing Calculator, Azure Pricing Calculator, Google Cloud Pricing Calculator.

Nutzen Sie diese Tools unbedingt vor Projektstart, um eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu schaffen. Berücksichtigen Sie dabei auch mögliche zukünftige Skalierungen und Lastspitzen.

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Tipps zur Kostenkontrolle
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Die Flexibilität der Cloud birgt das Risiko, den Überblick über die Ausgaben zu verlieren. Mit den folgenden Maßnahmen können Unternehmen die IT-Kosten bei Cloud-Migrationen planen und dauerhaft im Griff behalten:

  • Tagging von Ressourcen: Durch die konsequente Vergabe von Tags lassen sich Kosten einzelnen Projekten, Abteilungen oder Anwendungen zuordnen. So behalten Sie die Übersicht und können gezielt Optimierungspotenziale identifizieren.
  • Budgets und Alarme setzen: Cloud-Anbieter ermöglichen das Festlegen von Budgets und das Einrichten von Warnmeldungen, sobald definierte Schwellenwerte erreicht werden. So werden unerwartete Kosten frühzeitig erkannt.
  • Nicht genutzte Ressourcen regelmäßig abschalten: Häufig bleiben Testumgebungen oder nicht mehr benötigte Instanzen aktiv und verursachen unnötige Kosten. Ein regelmäßiger Review reduziert diese Kosten.
  • Reservierungen bei vorhersehbarer Nutzung prüfen: Für dauerhaft benötigte Ressourcen lohnt sich der Abschluss von Reservierungen. Die möglichen Rabatte sind erheblich.
  • Serverless & Autoscaling bewusst einsetzen: Nutzen Sie serverlose Dienste und automatische Skalierung, um Ressourcen bedarfsgerecht bereitzustellen und Überprovisionierung zu vermeiden.
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Planung statt Überraschung
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Die Public Cloud bietet Unternehmen eine beispiellose Flexibilität und Skalierbarkeit. Doch sie ist nicht automatisch günstiger als klassische IT-Infrastrukturen. Wer Cloud Services kosteneffizient betreiben möchte, muss die Kostenstrukturen genau verstehen und aktiv steuern, um die Vorteile der Cloud voll auszuschöpfen.

Wichtige Erkenntnisse:

  • Die Cloud ist flexibel steuerbar, aber nicht kostenlos.
  • Die größten Kostentreiber sind Compute, Storage, Netzwerk (insbesondere Egress) und Managed Services.
  • Mit den richtigen Tools und Methoden lassen sich die IT-Kosten bei Cloud-Migrationen planen und dauerhaft kontrollieren.
  • Eine durchdachte Architektur und regelmäßiges Kostenmanagement sind essenziell, um Überraschungen zu vermeiden.
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Wie audius Sie unterstützt
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Als erfahrener IT-Dienstleister begleitet audius Unternehmen aus allen Branchen bei der erfolgreichen Migration und Nutzung von Cloud Services. Wir bieten:

  • Umfassende Beratung: Von der ersten Analyse bis zur Umsetzung entwickeln wir gemeinsam mit Ihnen eine Cloud-Strategie, die zu Ihren Anforderungen passt.
  • Transparente Kostenplanung: Mit unserem audius Infrastructure Assessment für AWS erhalten Sie eine fundierte Entscheidungsgrundlage für den Einstieg in die Public Cloud. Wir analysieren Ihre bestehende Infrastruktur, identifizieren Einsparpotenziale und helfen beim Schritt in die Cloud oder beim Wechsel der Public Cloud.
  • Managed Services: Wir übernehmen den Betrieb Ihrer Cloud-Umgebung, sorgen für kontinuierliche Optimierung und stellen sicher, dass Sie nur für das bezahlen, was Sie wirklich benötigen.
  • Sicherheit und Datenschutz: Unsere Lösungen berücksichtigen höchste Sicherheitsstandards und gewährleisten den Schutz Ihrer Daten. Mehr zur Sicherheit in der AWS-Cloud lesen Sie hier.
  • Langjährige Erfahrung: Unsere Mitarbeitenden verfügen über umfassendes Fachwissen und begleiten Sie zuverlässig durch den gesamten Cloud-Lifecycle.

Mit audius an Ihrer Seite profitieren Sie von einer individuellen, bedarfsgerechten Cloud-Strategie, die Kosten transparent macht und langfristig optimiert. Sprechen Sie uns an – wir helfen Ihnen, die Vorteile der Cloud sicher und wirtschaftlich zu nutzen.

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Amazon Web Services (AWS) ist eine leistungsstarke Public-Cloud-Plattform für performante, sichere und skalierbare IT-Lösungen. Wir begleiten unsere Kunden mit Beratung und Managed-Services-Leistungen beim Einstieg und bei der effizienten Nutzung von AWS.
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  • Was kosten Cloud-Dienste wirklich? Einführung in das Cloud-Pricing in der Public Cloud

    27.08.2025 - 08:00
    7 Minuten
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    Cloud Projekt- und Service-Management

    Maren Witkowski ist im Cloud-Consulting-Team bei audius und dort in verschiedenen Cloud-Projekten für das jeweilige Projekt- und Service-Management tätig. Als AWS Certified Solution Architect versteht sie die technischen Zusammenhänge und ist auf das AWS Security Gebiet spezialisiert.

    27.08.2025 - 08:00 Uhr
    Die Cloud hat sich als Synonym für Flexibilität, Skalierbarkeit und Innovation in der IT-Landschaft etabliert. Viele Unternehmen verbinden mit dem Umstieg auf Cloud Services die Hoffnung auf deutliche Kosteneinsparungen und eine unkomplizierte Abrechnung nach tatsächlicher Nutzung. Doch die Annahme, dass Cloud-Dienste immer automatisch günstiger sind als klassische IT-Infrastrukturen, ist ein weitverbreiteter Irrglaube.